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{{Vorlage:Infobox/Terrestrisch
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|Name = Erde
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|Typ = Planet
 
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|Leben = organisch mehrzellig (Ozean und Land)
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|Durchmesser = 12.756 Kilometer <small>oder</small> 1 D{{Erdsymbol}}
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|Durchmesser = 12756,28 km (1 D{{Erdsymbol}})
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|Temperatur = 12 °C – 16 °C
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|Abplattung = 0,00335
 
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  +
|Umlaufradius = 1 AE <small>oder</small> 149.597.871 Kilometer
|Earth Similarity Index = 1
 
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|Umlaufdauer = 365 Tage <small>oder</small> 1 Jahr
|Albedo (geom.) = 0,367
 
|Rotationsdauer = 23h 56m 04s
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|Rotationsdauer = 23 Stunden, 56 Minuten
|Achsenneigung = 18,17°
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|Achsenneigung = 18°
|Alter = 4,540 Mrd. Jahre
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|Alter = 4,54 Milliarden Jahre
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}}
|Äquatorgravitation = 9,7761 m/Sek² (0.9965 g)
 
|Polgravitation = 9,8761 m/Sek² (1.0067 g)
 
|Fluchtgeschwindigkeit = 11,19 km/Sek
 
|Bahntyp = Ellyptisch
 
|Umkreist = [[Sonne]]
 
|Siderische Umlaufzeit = 1 a / 365,24 d
 
|Umlaufradius = 1 AE
 
|Exzentrizität = 0,017
 
|Bahnneigung = 0°
 
|Höhe = 113,92 km
 
|Homogene Atmosphäre = 8,45 km
 
|Luftdruck = 1 atm
 
|Luftdichte = 1,2929 kg/m³
 
|Lufttemperatur = 11,624 °C
 
|Schallgeschwindigkeit = 329,92 m/Sek
 
|Treibhauseffekt = 33°C
 
|Ø Molmasse = 28,964
 
|Relative Masse = 8·10⁻⁷
 
|Atm. Masse = 8·10⁻⁷ M{{Erdsymbol}}}}
 
   
Die '''Erde''' {{Erdsymbol}}(engl. ''Earth'') ist der dichteste und der [[Sonne]] drittnächste Planet des [[Sonnensystem]]s. Auf ihr ist jegliches, bekanntes Leben beheimatet. Sie wird seit jüngerer Zeit von den [[Menschen]] dominiert, die bis jetzt (Jahr 2014/15) eine Population von 7,28 Mrd. erreicht haben.
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Die '''Erde''' (lat. ''Terra'', engl. ''Earth'') ist der dichteste und von der [[Sonne]] aus gesehen dritte Planet in unserem [[Sonnensystem]].
   
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Sie entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahren und beherbergt jegliches bekanntes Leben; jedoch war die Erde nicht immer bewohnt. In den ersten 100 Millionen war sie einem Asteroiden-Bombardement ausgesetzt, weshalb sich große Einschlagskrater bildeten und sie sich erhitzte. Aufgrund geologischer Prozesse verschwanden diese Krater jedoch wieder. Nach einem Zusammenstoß der Protoerde mit einem marsgroßen Protoplaneten bildete sich nach und nach der [[Mond]].
   
==Entstehung==
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==Umlaufbahn==
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Die Erde umkreist die Sonne in einem Umlaufradius von 1 AE in 365 Tagen, 6 Stunden, 9 Minuten und 9,54 Sekunden - auch bekannt als siderisches Jahr. Ihre Bahnebene, die Ekliptik, ist um zirka 7° geneigt und der Umlaufsinn der Erde ist rechtläufig, was bedeutet, dass sie sich gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne bewegt.
Wie die Sonne und ihre anderen Planeten entstand die Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren aus der Verdichtung des Sonnennebels. Man nimmt heute allgemein an, dass sie während der ersten 100 Millionen Jahre einem intensiven Bombardement von Asteroiden ausgesetzt war. Heute ist der Beschuss nur noch gering. Die meisten der Meteore werden von Objekten hervorgerufen, die kleiner als 1 cm sind. Im Gegensatz zum [[Mond]] sind auf der Erde fast alle Einschlagkrater durch geologische Prozesse wieder ausgelöscht worden. Durch die kinetische Energie der Impakte während des schweren Bombardements und durch die Wärmeproduktion des radioaktiven Zerfalls erhitzte sich die junge Erde, bis sie größtenteils aufgeschmolzen war. In der Folge kam es zu einer gravitativen Differenzierung des Erdkörpers in einen Erdkern und einen Erdmantel. Die schwersten Elemente, vor allem Eisen, sanken in die Richtung des Schwerpunkts des Planeten, wobei auch Wärme gebildet wurde. Leichte Elemente, vor allem Sauerstoff, Silizium und Aluminium, stiegen nach oben und aus ihnen bildeten sich hauptsächlich silikatische Minerale, aus denen auch die Gesteine der Erdkruste bestehen. Aufgrund ihres vorwiegenden Aufbaus aus Eisen und Silikaten hat die Erde wie alle terrestrischen Planeten eine recht hohe mittlere Dichte.
 
 
==Bahneigenschaften==
 
Gemäß des ersten keplerschen Gesetzes bewegt sich die Erde um die Sonne auf einer elliptischen Bahn, die Sonne befindet sich in einem der Brennpunkte der Ellipse. Der sonnenfernste Punkt der Umlaufbahn, das Aphel, und der sonnennächste Punkt, das Perihel, sind die beiden Endpunkte der Hauptachse der Ellipse. Der Mittelwert des Aphel- und Perihelabstandes ist die große Halbachse der Ellipse und beträgt etwa 149,6 Mio. km. Ursprünglich wurde dieser Abstand der Definition der Astronomischen Einheit (AE) zugrunde gelegt, die als astronomische Längeneinheit hauptsächlich für Entfernungsangaben innerhalb des Sonnensystems verwendet wird.
 
 
Für einen Sonnenumlauf benötigt die Erde 365 Tage, 6 Stunden, 9 Minuten und 9,54 Sekunden; diese Zeitspanne wird auch als siderisches Jahr bezeichnet. Das siderische Jahr ist 20 Minuten und 24 Sekunden länger als das tropische Jahr, das die Basis für das bürgerliche Jahr der Kalenderrechnung bildet. Die Bahngeschwindigkeit beträgt im Mittel 29,78 km/s, im Perihel 30,29 km/s und im Aphel 29,29 km/s; somit legt der Planet eine Strecke von der Größe seines Durchmessers in gut sieben Minuten zurück.
 
Der Umlaufsinn der Erde ist rechtläufig, das heißt, dass sie sich entsprechend der Regel der Drehrichtung im Sonnensystem vom Nordpol der Erdbahnebene aus gesehen dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt um die Sonne bewegt.
 
 
Die Bahnebene der Erde wird Ekliptik genannt. Die Ekliptik ist um gut 7° gegen die Äquatorebene der Sonne geneigt. Der Nordpol der Sonne ist der Erde am stärksten gegen Anfang September zugewandt, der solare Südpol wiederum gegen Anfang März. Nur um den 6. Juni und den 8. Dezember befindet sich die Erde kurz in der Ebene des Sonnenäquators.
 
   
 
==Rotation==
 
==Rotation==
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Die Erde dreht sich in 23 Stunden, 56 Minuten und 4,09 Sekunden (oder einfach gesagt: in einem Tag) einmal um ihre eigene Achse. Dabei ist sie um 23,26° gegen die Ekliptik, die Bahnebene der Erde, geneigt, wodurch die bekannten vier Jahreszeiten mit Hilfe der Sonneneinstrahlung entstehen. Aufgrund der Geschwindigkeit der Erdrotation wird die Erde durch die dadurch enstehenden Fliehkräfte an den Polen leicht abgeplattet und besitzt am Äquator somit einen geringfügig größeren Durchmesser.
   
  +
==Aufbau des Erdinneren==
Die Erde rotiert rechtläufig in Richtung Osten in 23 Stunden, 56 Minuten und 4,09 Sekunden relativ zu den Fixsternen ein Mal um ihre eigene Achse. Analog zum siderischen Jahr wird diese Zeitspanne als ein siderischer Tag bezeichnet. Aufgrund der Bahnbewegung der Erde entlang ihrer Umlaufbahn im gleichen Drehsinn und der daraus resultierenden leicht unterschiedlichen Position der Sonne an nacheinander folgenden Tagen ist ein Sonnentag, der als die Zeitspanne zwischen zwei Sonnenhöchstständen (Mittag) definiert ist, etwas größer als ein siderischer Tag und wird nach Definition in 24 Stunden eingeteilt. Die Geschwindigkeit der Kreisbewegung des Erdäquators beträgt 464 m/s, also 1670 km/h.
 
  +
Die Zusammensetzung der Erde besteht aus Eisen (32,1 %), Sauerstoff (30,1 %), Silizium (15,1 %), Magnesium (13,9 %), Schwefel (2,9 %), Nickel (1,8 %), Calcium (1,5 %), Aluminium (1,4 %) und Spuren von anderen Elementen (1,2 %). Dabei ist die Erde aus drei Schalen aufgebaut: dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Die Erdkruste sowie der oberste Teil des Erdmantels bilden zusammen die Lithosphäre, die zwischen 50 und 100 Kilometer dick ist und sich in verschieden große Platten zergliedert.
 
Durch die Geschwindigkeit der Erdrotation und die dadurch bedingte Fliehkraft ist die Figur der Erde an den Polen geringfügig abgeplattet und dafür gegen ihren Äquator zu einem sogenannten Äquatorwulst verformt. Gegenüber einer volumengleichen Kugel ist der Erdradius am Äquator 7 Kilometer größer und der Polradius 14 Kilometer kleiner. Der Durchmesser am Äquator ist etwa 43 km größer als der von Pol zu Pol. Der Gipfel des Chimborazo ist wegen seiner Nähe zum Äquator der Punkt der Erdoberfläche, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist.
 
 
Die Rotationsachse der Erde ist 23°26' gegen die senkrechte Achse der Ekliptik geneigt, dadurch werden die Nord- und die Südhalbkugel der Erde an verschiedenen Punkten ihrer Umlaufbahn um die Sonne unterschiedlich beschienen, was zu den das Klima der Erde prägenden Jahreszeiten führt. Die Richtung der Achsneigung fällt für die Nordhalbkugel derzeit in die ekliptikale Länge des Sternbilds Stier. In dieser Richtung steht, von der Erde aus gesehen, am 21. Juni auch die Sonne zur Sommersonnenwende. Da die Erde zwei Wochen später ihr Aphel durchläuft, fällt der Sommer auf der Nordhalbkugel in die Zeit ihres sonnenfernen Bahnbereichs.
 
 
==Innerer Aufbau==
 
 
Die massenanteilige Zusammensetzung der Erde besteht hauptsächlich aus Eisen (32,1 %), Sauerstoff (30,1 %), Silizium (15,1 %), Magnesium (13,9 %), Schwefel (2,9 %), Nickel (1,8 %), Calcium (1,5 %) und Aluminium (1,4 %). Die restlichen 1,2 % teilen sich Spuren von anderen Elementen.
 
 
Nach seismischen Messungen ist die Erde hauptsächlich aus drei Schalen aufgebaut: aus dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Diese Schalen sind durch seismische Diskontinuitätsflächen (Unstetigkeitsflächen) voneinander abgegrenzt. Die Erdkruste und der oberste Teil des oberen Mantels bilden zusammen die sogenannte Lithosphäre. Sie ist zwischen 50 und 100 km dick und zergliedert sich in große und kleinere tektonische Einheiten, die Platten.
 
 
Ein dreidimensionales Modell der Erde wird, wie alle verkleinerten Nachbildungen von Weltkörpern, Globus genannt.
 
   
 
==Oberfläche==
 
==Oberfläche==
  +
Die Oberfläche der Erde wird in eine Landhemisphäre (47 % Land, 53 % Wasser) und eine Wasserhemisphäre (11 % Land, 89 % Wasser) unterteilt. Darüber hinaus ist die Erde der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem flüssiges Wasser auf der Oberfläche existiert. Von diesem Wasser befinden sich 96,5 % in den Ozeanen, in denen 3,5 % Salz enthalten ist.
   
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Wie zu erkennen ist, ist die Wasserfläche (70,7 %) deutlich größer als die Landfläche (29,3 %). Die Wasserfläche ist in die drei Ozeane Pazifik, Atlantik und Indik unterteilt. Die Landfläche wird, der Größe nach, in die sieben Kontinente Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika, Europa und Australien unterteilt.
Der Äquatorumfang ist durch die Zentrifugalkraft der Rotation mit 40.075,017 km um 67,154 km bzw. um 0,17 % größer als der Polumfang mit 40.007,863 km (bezogen auf das geodätische Referenzellipsoid von 1980). Der Poldurchmesser ist mit 12.713,504 km dementsprechend um 42,816 km bzw. um 0,34 % kleiner als der Äquatordurchmesser mit 12.756,320 km (bezogen auf das Referenzellipsoid; die tatsächlichen Zahlen weichen davon ab). Die Unterschiede im Umfang tragen mit dazu bei, dass es keinen eindeutig höchsten Berg auf der Erde gibt. Nach der Höhe über dem Meeresspiegel ist es der Mount Everest im Himalaya und nach dem Abstand des Gipfels vom Erdmittelpunkt der auf dem Äquatorwulst stehende Vulkanberg Chimborazo in den Anden. Von der jeweils eigenen Basis an gemessen ist der Mauna Kea auf der vom pazifischen Meeresboden aufragenden großen vulkanischen Hawaii-Insel am höchsten.
 
   
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Die höchste Erhebung der Erde ist der Mount Everest im Himalaya-Gebirge mit 8848 Metern über dem Meeresspiegel. Die tiefste Stelle ist das Witjastief 1 im Marianengraben mit 11.034 Metern unter dem Meeresspiegel.
Wie die meisten festen Planeten und fast alle größeren Monde, zum Beispiel der Erdmond, weist auch die Erde eine deutliche Zweiteilung ihrer Oberfläche in unterschiedlich ausgeprägte Halbkugeln auf. Die Oberfläche von ca. 510 Mio. km² unterteilt sich in eine Landhemisphäre und eine Wasserhemisphäre. Die Landhalbkugel ist die Hemisphäre mit dem maximalen Anteil an Land. Er beträgt mit 47 % knapp die Hälfte der sichtbaren Fläche. Die Fläche der gegenüberliegenden Wasserhalbkugel enthält nur 11 % Land und wird durch Ozeane dominiert.
 
 
Damit ist die Erde der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem flüssiges Wasser auf der Oberfläche existiert. In den Meeren sind 96,5 % des gesamten Wassers des Planeten enthalten. Das Meerwasser enthält im Durchschnitt 3,5 % Salz.
 
 
Die Wasserfläche hat in der gegenwärtigen geologischen Epoche einen Gesamtanteil von 70,7 %. Die von der Landfläche umfassten 29,3 % entfallen hauptsächlich auf sieben Kontinente; der Größe nach: Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika, Europa und Australien (Europa ist als große westliche Halbinsel Asiens im Rahmen der Plattentektonik allerdings wahrscheinlich nie eine selbstständige Einheit gewesen). Die kategorische Grenzziehung zwischen Australien als kleinstem Erdteil und Grönland als größter Insel wurde nur rein konventionell festgelegt. Die Fläche des Weltmeeres wird im Allgemeinen in drei Ozeane einschließlich der Nebenmeere unterteilt: den Pazifik, den Atlantik und den Indik. Die tiefste Stelle, das Witjastief 1 im Marianengraben, liegt 11.034 m unter dem Meeresspiegel. Die durchschnittliche Meerestiefe beträgt 3.800 m. Das ist etwa das Fünffache der bei 800 m liegenden mittleren Höhe der Kontinente (s. hypsografische Kurve).
 
 
==Plattentektonik==
 
 
Die größten Platten entsprechen in ihrer Anzahl und Ordnung in etwa jener der von ihnen getragenen Kontinente, mit Ausnahme der pazifischen Platte. All diese Schollen bewegen sich gemäß der Plattentektonik relativ zueinander auf den teils aufgeschmolzenen, zähflüssigen Gesteinen des oberen Mantels, der 100 bis 150 km mächtigen Asthenosphäre.
 
 
==Magnetisches Feld==
 
 
Das die Erde umgebende magnetische Feld wird von einem Geodynamo erzeugt. Das Feld ähnelt nahe der Erdoberfläche einem magnetischen Dipol. Die magnetischen Feldlinien treten auf der Südhalbkugel der Erde aus und durch die Nordhalbkugel wieder in die Erde ein. Im Erdmantel verändert sich die Form des Magnetfeldes. Außerhalb der Erdatmosphäre wird das Dipolfeld durch den Sonnenwind verformt.
 
 
Die geomagnetischen Pole der Erde fallen nicht genau mit den geografischen Polen der Erde zusammen. Im Jahr 2007 war die Achse des geomagnetischen Dipolfeldes um etwa 11,5° gegenüber der Erdachse geneigt.
 
   
 
==Atmosphäre==
 
==Atmosphäre==
  +
Die Erdatmosphäre ist rund 640 Kilometer hoch und besteht überwiegend aus Stickstoff (78 %), Sauerstoff (21 %) und Edelgasen (1 %). Durch den menschlichen Einfluss liegt der Anteil an Kohlenstoffdioxid bei gut 0,038 %.
   
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Normalerweise herrscht auf der Erde eine recht angenehme Durchschnittstemperatur von +15 °C. Jedoch herrschen in den Eis- und Sandwüsten auch extreme Temperaturunterschiede. So liegt die höchste, jemals gemessene Temperatur bei +58 °C in der Wüste Libyens und die tiefste bei -89 °C in der Antarktis.
Die Erde besitzt eine etwa 640 km hohe Atmosphäre. Deren Masse beträgt 5,13 x 1018 kg und macht somit knapp ein Millionstel der Erdmasse aus. Der mittlere Luftdruck auf dem Niveau des Meeresspiegels beträgt 1.013 hPa. In den bodennahen Schichten besteht die Lufthülle im Wesentlichen aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff und 1 % Edelgasen, überwiegend Argon. Dazu kommt ein wechselnder Anteil an Wasserdampf von 0 bis 5 %, der das Wettergeschehen bestimmt. Der für den Treibhauseffekt wichtige Anteil an Kohlendioxid steigt zurzeit durch menschlichen Einfluss und liegt jetzt bei etwa 0,038 % (Stand 2005).
 
 
Die auf der Erde gemessenen Temperaturextreme betragen -89,6 °C (gemessen am 21. Juli 1983 in der Wostok-Station in der Antarktis auf 3.420 Metern Höhe, was einer Temperatur von -60 °C auf Meereshöhe entspräche) und +58 °C (gemessen am 13. September 1922 in Al-'Aziziyah in Libyen auf 111 Metern Höhe). Die mittlere Temperatur in Bodennähe beträgt 15 °C; die Schallgeschwindigkeit bei dieser Temperatur beträgt in der Luft auf Meeresniveau etwa 340 m/s.
 
 
Die Erdatmosphäre streut den kurzwelligen, blauen Spektralanteil des Sonnenlichts etwa fünfmal stärker als den langwelligen, roten und bedingt dadurch bei hohem Sonnenstand die Blaufärbung des Himmels. Dass die Oberfläche der Meere und Ozeane vom Weltall aus gesehen blau erscheinen, weswegen die Erde seit dem Beginn der Raumfahrt auch der Blaue Planet genannt wird, ist jedoch auf die stärkere Absorption roten Lichtes im Wasser selbst zurückzuführen. Die Spiegelung des blauen Himmels an der Wasseroberfläche ist dabei nur von nebensächlicher Bedeutung.
 
 
==Jahreszeiten==
 
 
Die Jahreszeiten werden in erster Linie von der Einstrahlung der Sonne verursacht und können infolgedessen durch Temperatur- und/oder Niederschlagsmengenschwankungen geprägt sein. In der gemäßigten Zone wird darunter gewöhnlich der Wechsel der Tageshöchst- bzw. Tagestiefsttemperaturen verstanden. In subtropischen (und noch ausgeprägter in tropischen) Regionen wird dieses Temperaturregime stärker durch Schwankungen der Monatsmittel des Niederschlags überlagert und in seiner Wahrnehmbarkeit beeinflusst.
 
 
Die Unterschiede entstehen durch die Neigung des Äquators gegen die Ekliptik. Dies hat zur Folge, dass der Zenitstand der Sonne zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis hin- und herwandert (daher auch der Name Wendekreis). Dadurch entstehen neben den unterschiedlichen Einstrahlungen auch die unterschiedlichen Tag- und Nachtlängen, die mit zunehmender Polnähe immer ausgeprägter werden.
 
 
==Leben==
 
 
Die Erde ist bisher der einzige Planet, auf dem Lebensformen bzw. eine Biosphäre von Menschen nachgewiesen wurden. Nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung begann das Leben auf der Erde möglicherweise innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums, gleich nach dem Ausklingen des letzten schweren Bombardements großer Asteroiden, dem die Erde nach ihrer Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren bis etwa vor 3,9 Milliarden Jahren als letzte Phase der Bildung ihres Planetensystems ausgesetzt war. Nach dieser Zeit hat sich eine stabile Erdkruste ausgebildet und so weit abgekühlt, dass sich Wasser auf ihr sammeln konnte. Es gibt Hinweise, die allerdings nicht von allen damit befassten Wissenschaftlern anerkannt werden, dass sich Leben schon (geologisch) kurze Zeit später entwickelte.
 
 
In 3,85 Milliarden Jahre altem Sedimentgestein aus der Isua-Region im Südwesten Grönlands wurden in den Verhältnissen von Kohlenstoffisotopen Anomalien entdeckt, die auf biologischen Stoffwechsel hindeuten könnten; bei dem Gestein kann es sich aber auch statt um Sedimente lediglich um ein stark verändertes Ergussgestein ohne derartige Bedeutung handeln. Die ältesten direkten, allerdings umstrittenen Hinweise auf Leben, die als versteinerte Cyanobakterien gedeutet werden, sind 3,5 Milliarden Jahre alt und wurden in Gesteinen der Warrawoona-Gruppe im Nordwesten Australiens und im Barberton-Grünsteingürtel in Südafrika gefunden. Die ältesten eindeutigen Lebensspuren auf der Erde sind 1,9 Milliarden Jahre alte Fossilien aus der Gunflint-Formation in Ontario, die Bakterien oder Archaeen gewesen sein könnten.
 
 
Die chemische wie die biologische Evolution sind untrennbar mit der Klimageschichte verknüpft. Obwohl die Strahlungsleistung der Sonne anfangs deutlich geringer als heute war (vgl. Paradoxon der schwachen jungen Sonne), gibt es Hinweise auf Leben auf der Erde, grundsätzlich vergleichbar dem heutigen, seit es Steine gibt.
 
 
Das Leben auf der Erde wird in seiner Entwicklung von den herrschenden Bedingungen geprägt und hat seinerseits Einfluss auf die Entwicklung und das Erscheinungsbild der Erde. Durch den Stoffwechsel des pflanzlichen Lebens, also durch die Photosynthese, wurde die Erdatmosphäre mit molekularem Sauerstoff angereichert und bekam ihren oxidierenden Charakter. Zudem wurde die Albedo und damit die Energiebilanz durch die Pflanzendecke merklich verändert.
 
 
==Einfluss des Menschen==
 
 
Zunächst lebten Menschen als Jäger und Sammler. Mit der Neolithischen Revolution begannen im Vorderen Orient, in China und im mexikanischen Tiefland (6. Jahrtausend v. Chr.) Ackerbau und Viehzucht. Die Kulturpflanzen verdrängten die natürliche Pflanzen- und Tierwelt. Im Zuge der Industrialisierung wurden weiträumige Landflächen in Industrie- und Verkehrsflächen umgewandelt.
 
 
Die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und Klima haben heute durch den zunehmenden Einfluss des Menschen eine neue Quantität erreicht. Während im Jahr 1920 etwa 1,8 Milliarden Menschen die Erde bevölkerten, wuchs die Erdbevölkerung bis zum Jahr 2008 auf knapp 6,7 Milliarden an. In den Entwicklungsländern ist für die absehbare Zukunft weiterhin ein starkes Bevölkerungswachstum zu erwarten, während in vielen hoch entwickelten Ländern die Bevölkerung stagniert oder nur sehr langsam zunimmt, deren industrieller Einfluss auf die Natur aber weiterhin wächst. Im Februar 2005 prognostizierten Experten der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2013 einen Anstieg der Erdbevölkerung auf 7 Milliarden und auf 9,1 Milliarden bis 2050.
 
 
Seit 1990 ist der 22. April als Tag der Erde der internationale Aktionstag zum Schutz der Umwelt. Das Jahr 2008 wurde von den Vereinten Nationen unter Federführung der UNESCO zum Internationalen Jahr des Planeten Erde (IYPE) erklärt. Diese bislang größte weltweite Initiative in den Geowissenschaften soll die Bedeutung und den Nutzen der modernen Geowissenschaften für die Gesellschaft und für eine nachhaltige Entwicklung verdeutlichen. Zahlreiche Veranstaltungen und interdisziplinäre Projekte auf internationaler und nationaler Ebene erstreckten sich von 2007 bis 2009 über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren.
 
 
==Zukunft==
 
 
Die Zukunft der Erde ist eng an die der Sonne gebunden. Die Kernfusion vermindert im Zentrum der Sonne die Teilchenzahl, aber kaum die Masse. Daher wird der Kern langsam schrumpfen und heißer werden. Außerhalb des Kerns dehnt sich die Sonne aus, das Material wird durchlässiger für Strahlung, sodass die Gesamthelligkeit der Sonne steigt, etwa um 10 % über die nächsten 1,1 Milliarden Jahre und um 40 % nach 3,5 Milliarden Jahren. Es wird vermutet, dass die Erde noch etwa 500 Millionen Jahre lang ähnlich wie heute bewohnbar sein wird. Danach, so zeigen Klimamodelle, wird der Treibhauseffekt instabil; höhere Temperatur führt zu mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, was wiederum den Treibhauseffekt verstärkt. Der warme Regen beschleunigt durch Erosion den anorganischen Kohlenstoffzyklus, wodurch der CO2-Gehalt der Atmosphäre stark abnimmt, auf etwa 10 ppm in etwa 900 Millionen Jahren (verglichen mit 280 ppm in vorindustrieller Zeit), sodass mit den Pflanzen auch die Tiere verhungern. Nach einer weiteren Milliarde Jahren wird das gesamte Oberflächenwasser verschwunden sein und die globale Durchschnittstemperatur der Erde +70 °C erreichen.
 
 
Die Leuchtkraftzunahme der Sonne setzt sich fort und beschleunigt sich in etwa sieben Milliarden Jahren deutlich. Als roter Riese wird sich die Sonne bis an die heutige Erdbahn erstrecken, sodass die Planeten Merkur und Venus abstürzen und verglühen. Das wird, anders als zunächst gedacht, auch der Erde passieren. Zwar wird die Sonne in diesem Riesenstadium durch starken Sonnenwind etwa 30 % ihrer Masse verlieren, sodass rechnerisch der Erdbahnradius auf 1,7 AE anwächst, aber die Erde ruft in der nahen, sehr diffusen Sonnenoberfläche eine ihr nachlaufende Gezeitenwelle hervor, die an ihrer Bahnenergie zehrt und so die Flucht vereitelt.
 
   
==Quellen==
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==Bilder==
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<gallery>
*Beschreibung der Erde in Space Engines integriertem Wiki
 
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Datei:Sonnenuntergang auf der Erde.png|Sonnenuntergang
[[Kategorie:Terrestrische Planeten]]
 
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Datei:Tag mit Mond auf der Erde.png|Tag
[[Kategorie:Planeten mit Leben]]
 
  +
Datei:Mond und Erde.png|Mond und Erde
[[Kategorie:Sonnensystem]]
 
  +
Datei:Nachtseite der Erde.png|Erde bei Nacht
  +
Datei:Sonnenfinsternis (Erde).png|Sonnenfinsternis
  +
</gallery>
  +
[[Kategorie:Planeten mit organischem Leben in der Milchstraße]]
 
[[Kategorie:Planeten in unserem Sonnensystem]]
 
[[Kategorie:Erde]]

Aktuelle Version vom 22. Juni 2020, 12:28 Uhr

Die Erde ⊕ (lat. Terra, engl. Earth) ist der dichteste und von der Sonne aus gesehen dritte Planet in unserem Sonnensystem.

Sie entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahren und beherbergt jegliches bekanntes Leben; jedoch war die Erde nicht immer bewohnt. In den ersten 100 Millionen war sie einem Asteroiden-Bombardement ausgesetzt, weshalb sich große Einschlagskrater bildeten und sie sich erhitzte. Aufgrund geologischer Prozesse verschwanden diese Krater jedoch wieder. Nach einem Zusammenstoß der Protoerde mit einem marsgroßen Protoplaneten bildete sich nach und nach der Mond.

Umlaufbahn[]

Die Erde umkreist die Sonne in einem Umlaufradius von 1 AE in 365 Tagen, 6 Stunden, 9 Minuten und 9,54 Sekunden - auch bekannt als siderisches Jahr. Ihre Bahnebene, die Ekliptik, ist um zirka 7° geneigt und der Umlaufsinn der Erde ist rechtläufig, was bedeutet, dass sie sich gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne bewegt.

Rotation[]

Die Erde dreht sich in 23 Stunden, 56 Minuten und 4,09 Sekunden (oder einfach gesagt: in einem Tag) einmal um ihre eigene Achse. Dabei ist sie um 23,26° gegen die Ekliptik, die Bahnebene der Erde, geneigt, wodurch die bekannten vier Jahreszeiten mit Hilfe der Sonneneinstrahlung entstehen. Aufgrund der Geschwindigkeit der Erdrotation wird die Erde durch die dadurch enstehenden Fliehkräfte an den Polen leicht abgeplattet und besitzt am Äquator somit einen geringfügig größeren Durchmesser.

Aufbau des Erdinneren[]

Die Zusammensetzung der Erde besteht aus Eisen (32,1 %), Sauerstoff (30,1 %), Silizium (15,1 %), Magnesium (13,9 %), Schwefel (2,9 %), Nickel (1,8 %), Calcium (1,5 %), Aluminium (1,4 %) und Spuren von anderen Elementen (1,2 %). Dabei ist die Erde aus drei Schalen aufgebaut: dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Die Erdkruste sowie der oberste Teil des Erdmantels bilden zusammen die Lithosphäre, die zwischen 50 und 100 Kilometer dick ist und sich in verschieden große Platten zergliedert.

Oberfläche[]

Die Oberfläche der Erde wird in eine Landhemisphäre (47 % Land, 53 % Wasser) und eine Wasserhemisphäre (11 % Land, 89 % Wasser) unterteilt. Darüber hinaus ist die Erde der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem flüssiges Wasser auf der Oberfläche existiert. Von diesem Wasser befinden sich 96,5 % in den Ozeanen, in denen 3,5 % Salz enthalten ist.

Wie zu erkennen ist, ist die Wasserfläche (70,7 %) deutlich größer als die Landfläche (29,3 %). Die Wasserfläche ist in die drei Ozeane Pazifik, Atlantik und Indik unterteilt. Die Landfläche wird, der Größe nach, in die sieben Kontinente Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika, Europa und Australien unterteilt.

Die höchste Erhebung der Erde ist der Mount Everest im Himalaya-Gebirge mit 8848 Metern über dem Meeresspiegel. Die tiefste Stelle ist das Witjastief 1 im Marianengraben mit 11.034 Metern unter dem Meeresspiegel.

Atmosphäre[]

Die Erdatmosphäre ist rund 640 Kilometer hoch und besteht überwiegend aus Stickstoff (78 %), Sauerstoff (21 %) und Edelgasen (1 %). Durch den menschlichen Einfluss liegt der Anteil an Kohlenstoffdioxid bei gut 0,038 %.

Normalerweise herrscht auf der Erde eine recht angenehme Durchschnittstemperatur von +15 °C. Jedoch herrschen in den Eis- und Sandwüsten auch extreme Temperaturunterschiede. So liegt die höchste, jemals gemessene Temperatur bei +58 °C in der Wüste Libyens und die tiefste bei -89 °C in der Antarktis.

Bilder[]